Dienstag, 15. August 2017

Gedanken

Das Leben prägt einen. Die vielen schweren Jahre und das Kämpfen prägt einen. Man muss mit so vielem klar kommen lernen, man muss kämpfen lernen, immer wieder aufstehen lernen, stark sein lernen. Das alles prägt einen Menschen viel mehr als es oft den Anschein hat. Ja, man wird stärker, kann kämpfen, steht immer wieder auf, aber alles hat seinen Preis.

Es ist schön zu hören, dass manche Menschen einen bewundern, gerade für diese Stärke, aber alles hat leider auch oft eine negative Seite. Wie oft hat man sich doch hilflos und allein gefühlt, wie oft hatte man keine Kraft mehr um zu kämpfen, wie oft wurde man von fremden Menschen verurteilt. Man würde sich gern fallen lassen, würde gerne ein mal nicht stark sein wollen, würde gerne aufhören zu kämpfen und würde gern aufhören die Anfeindungen und Verletzungen einfach weg zu lächeln, aber man macht trotzdem weiter, für die Anderen, für sein Leben und vorallem für sich. Irgendwann härtet man dagegen ab, irgendwann wurde man sehr kühl Anderen gegenüber. Irgendwann wurde man unnahbar.

Das alles macht einem zu dem Menschen, der man heute ist. Man kann stolz darauf sein nie aufgegeben zu haben, aber irgendwie hat es auch einen sehr bitteren Nachgeschmack. Die Hilflosigkeit, die Angst, die Einsamkeit der letzten Jahre holen einen immer und immer wieder ein. So wird es noch schwerer sich auf Andere einzulassen und man bleibt im Endeffekt doch einsam zurück, mit einem Gefühl von alldem erdrückt zu werden.