Freitag, 29. April 2016

Langsam aber sicher...

Jetzt geht es langsam aber sicher voran. Nächsten Dienstag hab ich einen Termin mit dem Chefarzt der Chirurgie im Klinikum Memmingen. Zusammen mit ihm werden wir die Kolektomie besprechen und ich bin schon sehr gespannt auf das Gespräch und ich hoffe, dass wir da schon den Op Termin ausmachen. Ich bin einerseits schon richtig aufgeregt deswegen, da ich die große Hoffnung hab dass mein Leben danach besser wird. Natürlich wird die Anfangszeit sehr hart werden, aber zusammen schaffen wir das. Auf der anderen Seite habe ich aber auch riesige Angst davor, vor der Op selbst und auch der Zeit danach, es wird dann nichts mehr sein wie vorher und das endgültig. Aber ich versuche die Gedanken darüber nicht zu sehr auszuweiten, da meine Hoffnung auf ein besseres Leben danach (ein paar Monate nach der Op) einfach viel größer ist. Ich versuche das Positive in den Vordergrund zu stellen, obwohl ein bisschen Angst immer dabei ist, aber das ist ja ganz normal. Bin von Natur aus eh optimistisch und ich weiß, dass ich zusammen mit meiner wundervollen Familie und meinem Schatz alles schaffen kann. Wir schaffen das <3

Freitag, 15. April 2016

Kolektomie - hallo

Ich konnte es mir nie vorstellen, dass ich eine Kolektomie auch nur in Erwägung ziehen könnte. (Kolektomie ist eine vollständige Entfernung des Dickdarms mit entweder Pouch-Anlage oder Anlage eines Stomas (künstlicher Darmausgang)). Aber mittlerweile nach den vielen Jahren erfolgloser Therapien, starker unwirksamer Medikamente, die nur Nebenwirkungen mit sich gebracht haben, Schmerzen jeden Tag seit fast 3 Jahren durchgehend, den ganzen Einschränkungen, die mich nicht mehr richtig am Leben teilnehmen lassen, bin ich mittlerweile so weit, dass ich die Kolektomie will.

Ich hab mich jahrelang mit allen Mitteln dagegen gewehrt, da ich einfach nicht soweit war, aber jetzt sage ich mir, dass ich keine Kraft mehr habe noch lange so weiter zu machen wie jetzt und ich möchte auch nicht, dass ich noch sinnlos Monate lang damit herum ziehe und es im Endeffekt die Colitis nur noch mehr verschlimmert.

Habe nun am 25.04. einen Termin bei meinem ansässigen Gastro, der mich über die Kolektomie und geeigneten Kliniken informieren soll und mich beraten kann, welche Klinik er empfehlen würde, wie das mit dem Ende der jetzigen Therapie läuft usw. Für mich ist jedenfalls klar, dass ich keinen Pouch möchte, da ich schon so oft über Probleme damit gelesen habe und ich nun da einfach mal Ruhe rein bekommen möchte. Jetzt bin ich schon mal sehr gespannt auf diesen Termin, muss aber auch ehrlich sagen, dass ich große Angst davor habe, aber auch sehr optimistisch bin, da ich mir davon sooo sehr erhoffe, dass es mein Leben positiv verändern wird. Natürlich birgt eine Op auch Risiken, aber die starken Immunsuppressiva ebenso und das möchte ich meinem Körper nicht mehr antun und habe mich auch aus diesem Grund für eine Kolektomie entschieden, die man mir davon abgesehen schon seit 5 Jahren empfhielt, da mein ungewöhnlich schwerer Verlauf, damals schon ein riesiges Problem war, wäre in der Zeit schon fast dran gestorben, aber dachte immer ich  komm trotzdem um die Op rum, aber manchmal ändern sich Ansichten auch und es ist auch gut so. Jeder wächst, lernt und entwickelt sich weiter.

Mittwoch, 13. April 2016

Hier und Jetzt - Zukunft

Es ist schön zu sehen, dass Leute ihr Leben im Hier und Jetzt genießen können, einfach unbeschwert den Moment leben und sich um nichts anderes Gedanken machen müssen.

Ich beneide diese Menschen sooo sehr. Immer wieder komme ich in Situationen in dem mir das alles um mich rum die Luft zum Atmen nimmt, ich habe das Gefühl an dem allen zu ersticken, es schnürt mir die Kehle zu und man fühlt sich so hilflos. Diese ständige Angst vor der Zukunft macht mich manchmal richtig wahnsinnig. Sie erdrückt einen. Man versucht so sehr den Moment zu leben, aber ständig drängen sich Gedanken in den Vordergrund, die einen fragen "Und dann?".

Natürlich weiß niemand was die Zukunft bringt, aber es ist so traurig zu wissen, dass man seine Möglichkeiten weitesgehend ausgeschöpft hat und man langsam an einen Punkt kommt an dem man nie sein wollte. Man hat ihn immer vor sich her geschoben und damit abgetan, dass es nie so kommen wir und dann nur im Notfall bla bla bla... Nur langsam merkt man, dass es vielleicht doch so sein könnte und das macht einem unglaublich Angst. Ich setze meine ganze Hoffnung in die zwei Möglichkeiten, die es sonst noch gibt und hoffe einfach und vertraue darauf, dass sie mir helfen werden.

Natürlich gibt es Momente in denen man zweifelt, Angst hat, Sorgen hat und sich allein fühlt und das immer wieder. Jeder Mensch kennt das wohl. Ich würde oft gern mit anderen tauschen, die nicht dauernd vor solche schweren Entscheidungen gestellt werden, die ihrem Alter angemessene "Probleme" haben. Die sich nicht immer um ihre Gesundheit, die Zukunft, oder sonstige essenzielle Dinge Gedanken machen müssen und manchmal denke ich doch, dass einen das über die Jahre auch sehr geprägt  hat und auch sehr viel reifer gemacht hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich darauf gern verzichtet hätte, wenn mein Leben dann anders gelaufen wäre, aber ich merke auch, dass ich immer mehr realisiere, dass dies MEIN Leben ist, genauso wie es ist.

Wie sehr ich mir auch wünsche, dass es anders wäre, es ist wie es ist. Ich habe schon sooo viel erreicht, was andere nie schaffen müssen und darauf kann ich stolz sein. Mein Leben ist bisher total anders gelaufen als gedacht, aber man nimmt aus jeder Situation etwas mit, wird stärker und wächst daran. Man hat schon sooo viel erreicht und kann auch noch soooo viel mehr schaffen, vorallem wenn man die richtigen Menschen um sich hat, das merke ich auch immer wieder. Man braucht zwar auch oft Zeit um alleine zu sein und sich seinen Gedanken klar zu werden, aber zusammen kann man alles schaffen. ♥