Dienstag, 24. Januar 2023

Wer bin ich? Bin ich? Wozu?

 Ich fühle mich wie eine leere Hülle. Ausgesaugt, ausgelaugt, äußerlich da, innerlich schon lange nicht mehr. Halte am Falschen zu lange fest, festhalten, halten..., Halt, hätte gerne Halt, habe ich aber nicht, Selbsttäuschung ist seit langem zu meiner Realität geworden. Zeitweise glaube dich mein eigenes Schauspiel selbst, bis ich alleine bin und merke wie es mich auffrisst, immer mehr, Stück für Stück, nur bald ist nichts mehr übrig davon. Ich merke es wenn ich alleine bin, wenn ich merke wie kraftlos ich wirklich bin, was hinter meinem Lächeln steckt, nämlich absolut NICHTS. Keine Freude, kein Optimismus, kein "alles-ist-gut". Es ist eine Maske, der Alltag ist meine Maske. Nur sie bröckelt immer mehr, ich bröckele immer mehr. Ich ersticke immer mehr an dem Schauspiel, an dem Lächeln, welches einbetoniert in meinen Zügen ist. Die Tränen dahinter sieht niemand. Den Hass dahinter sieht niemand. Die Schwere dahinter sieht niemand. Die unendliche Last unter der ich immer mehr zusammen breche sieht niemand. Die traumatischen Erlebnisse, die mich jeden Tag aufs Neue niederringen, auffressen, die Hoffnungslosigkeit, die Wut, die Trauer, die Angst, die Sinnlosigkeit sieht niemand. Mich sieht niemand. Mein WIRKLICHES Ich sieht niemand. Doch wer bin ich überhaupt? Wer bin ich überhaupt NOCH? Bin ich überhaupt noch?

Ich bin unsicher und verängstigt in meinem Leben, in meinem Sein, in MIR. Manchmal erzähle ich kleinste Bruchteile von dem was in mir vorgeht, aber ich merke eines deutlich. Wozu erzählen, wenn man genau weiß, dass es die Anderen nicht verstehen? Wenn die Reaktionen einem genau das immer wieder bestätigen? Ich fühle mich unverstanden, ich bin unverstanden. Will mich verständigen, aber niemand spricht meine Sprache. Nicht ein Mal wortlos. 



Dienstag, 5. Oktober 2021

Was, wenn?

Es gibt Zeiten in denen steht man total unter Strom, man funktioniert nur, hat keine Zeit um nur einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn eine Minute anzuhalten, wenn einem dann alles zu viel wird wundert es niemanden. Wie sehr man da am Limit ist merken die Wenigsten. Man zeigt es nicht. Man spürt es nur, manchmal bis zu einem Punkt an dem man seine Grenze schon lange überschritten hat. Man kämpft schlimmer denn je, aber versucht krampfhaft alles am Laufen zu halten, zu funktionieren. Man wünscht sich nichts mehr als ein bisschen mehr Zeit und Ruhe. Weil man denkt, dass es dann einfacher ist, dass man dann die Chance hat mal runter zu kommen, weniger Anspannung zu spüren, weniger Angst, Panik, Trauer, Wut und Schmerz. Doch was, wenn das nur ein Irrglaube ist?

Was, wenn die Zeit ohne großen Stress gekommen ist und man sich überforderter denn je fühlt? Was wenn man trotz massenhaft Zeit und Plänen, die man sich dafür extra gemacht hat, nichts gebacken kriegt? Was wenn man manchmal einfach nur da sitzt und ewig vor sich hinstarrt unfähig auch nur irgendetwas anderes zu tun? Was wenn so die Tage einfach vergehen und man nichts von dem auf die Reihe bekommt, was man sich vorgestellt hat. Was wenn es dir von Tag zu Tag schwerer fällt gegen all das was dich zunehmend belastet anzukommen. Was, wenn die Angst, Flashbacks, Selbsthass, Unsicherheit, Dissoziationen und die pure Angst so übermäßig werden, dass du komplett blockierst und das Gefühl hast, dass alles über dir zusammen bricht. Was, wenn du, der Kontrolle sonst am Wichtigsten ist, immer mehr die Kontrolle verlierst? Was, wenn dir Fehler unterlaufen, weil du gefangen genommen durch all das so sehr neben dir stehst, dass es für dich und alle in deinem Umfeld gefährlich werden kann? Was, wenn du dich mehr als alles andere dafür verurteilst. Was, wenn eine Art der Selbstverletzung schon nicht mehr ausreicht um dich genug für deine eigene Unfähigkeit zu bestrafen? Was, wenn der Hass und Schmerz immer und immer mehr werden und du das Gefühl hast, an all dem zu ersticken? Du wünschst dir mehr als alles andere einen Weg raus, aber es gibt keinen. Du hast dir viel erhofft, weil du dachtest die Umstände machen die Situationen so unerträglich, aber was wenn du merkst, dass es nie die Umstände waren. Was, wenn du merkst, dass alleine du es bist, die nicht mehr klar kommt, egal wie die Umstände sind. Es gibt so oft Gründe, warum es einem schlechter gehen kann, aber was wenn es keine gibt? Was, wenn man plötzlich nicht mehr funktioniert?



Freitag, 1. Oktober 2021

Wie lange kann man sich vor sich selbst verstecken?

Immer schneller. Immer mehr. Du hast keine Zeit, kennst keine Pausen, darfst keine Zeit haben, darfst keine Pausen machen, keine Minute um auszuruhen. Du versuchst äußerlich immer schneller zu werden, immer mehr zu erledigen, voran zu kommen. Versuchst in deinem handeln irgendwie mit der Geschwindigkeit mitzuhalten, die alles in dir hat. Ein Ventil für die unendliche Anspannung in dir zu finden, mit den rasenden Gedanken mitzuhalten, die Bilder in deinem Kopf, in deinen Träumen, in deinem Denken zu verdrängen, sie mit allem anderen zu überdecken. Du würdest am liebsten immer mehr Geschwindigkeit aufnehmen, mit jeder Handlung, du würdest am liebsten laufen, immer weiter, immer schneller. Es raubt dir jede Kraft, du bist körperlich und psychisch erschöpft, du wünschst dir nichts mehr als ein bisschen Ruhe, Entschleunigung, aber dafür gibt es keinen Raum. Dafür darf es keinen Raum geben. 

Es geht immer nur um Geschwindigkeit, alles in dir fühlt sich schnell an, angespannt, unbeständig. Nur durch Ablenkung kannst du funktionieren. Doch egal wie schnell du bist, manches holt dich ein, immer wieder. Kurz hast du das Gefühl, vielleicht kannst du davor fliehen, aber das kannst du nicht. Das kannst du nie. Immer wieder geht das so, immer wieder aufs Neue. Man rennt und rennt und rennt. Doch man kommt nicht davon weg, man fühlt sich wie ein Hamster im Rad. Man sucht sich immer Neues, aber irgendwann ist alles erledigt, irgendwann bist du alleine, es gibt keine Beschäftigung mehr. Keine Ablenkung. Irgendwann passiert genau das, was dir am meisten Angst macht, was du mit allen Mitteln versuchst zu verhindern, weil du es nicht ertragen kannst. Irgendwann bist du alleine. Alleine mit dem was dir am Meisten Angst macht, was du am meisten ablehnst. Alleine mit allem was dir die Luft zum Atmen nimmt, alleine mit dem was dir am Meisten fremd ist. Alleine mit dir selbst. Es wird dir klar, dass all das nur einen Zweck hat, sich zu verstecken. Doch wie kann man sich vor sich selbst verstecken? Wie lange kann man vor sich selbst davon laufen?

Samstag, 5. Juni 2021

Monster

Getrieben von Aengsten, zerfressen von Selbthass, entstellt hinter der Maske aus Luegen. Die Bilder in deinem Kopf bestehend aus Angst, Dunkelheit, Hass und Tod. In deinem Denken nur Tod, nur Zerstoerung, Flashbacks und das Gefuehl zu ersticken, keine Luft, kein Ausweg. Panik, immer wieder, du willst schlafen, kannst du aber nicht, kannst du nie, kaum wirst du muede, sind alle Bilder wacher denn je. Du hast zu viel gesehen, zu viel Leid, zu viel Schmerz, die Angst bringt dich um den Verstand. Zwaenge, die dir eigentlich Sicherheit versprochen haben ziehen dich immer mehr hinab in einen Strudel aus immer mehr Angst, Panik, wann weiss man wo Leiden aufhoert und Wahnsinn anfaengt? Du wuenschst dir nichts mehr als dein Leben, dein Glueck geniessen zu duerfen, aber alles was dir am Wichtigsten ist, ist durchsetzt mit der Angst es zu verlieren. Du siehst die Wichtigsten in deinem Leben an mit Augen, die vor Liebe schmelzen und kannst an nichts anderes denken als an Tod, Schmerz und Verlust, es treibt dich in den Wahnsinn, jeden Tag immer wieder, aber niemand sieht es. Niemand darf es sehen, selbst dein letzter Halt ist verschwunden, alleine versuchst du nicht unterzugehen, aber was ist wenn man nicht mehr tiefer sinken kann? Wie tief ist zu tief, wie tief ist der Abgrund wirklich? Wie dunkel koennen Gedanken werden durchsetzt von Angst und Tod. Dein Denken ist schon lange nichts mehr von dir, es ist ein Abbild der Dunkelheit um dich herum, wie soll man leben, wenn die Logik immer mehr der blanken Panik weicht? Wie unbeschwert sein, wenn das Denken nur aus Tod und Schmerz besteht? Zwaenge rauben dir alles was dich ausgemacht hat, Zwangsgedanken ueber Tod, Schmerz und Dunkelheit bezogen auf dich und alles was dir wichtig ist, auf alles was du liebst. Du willst weg, einfach weg, nur wo hin gehen, wenn man sich selbst nicht entkommen kann? Wenn das eigene Trauma, die Daemonen einem folgen? Die Angst verdraengt die Realitaet. Die Angst verdraengt alles. Du willst leben, atmen, geniessen, da sein, aber in Wirklichkeit haeltst du nur einen Schein aufrecht, der die letzten Scherben, die du mal warst irgendwie nach aussen hin zusammen haelt. Wie klein koennen die Teile sein in die ein Mensch zerbrechen kann, bis es zu spaet ist sie wieder zusammen zu setzen? Du willst nur Hilfe, aber es gibt keine. Der Hass auf dich steigt immer mehr, wie soll man damit klar kommen, dass jeder Mensch einen Weg fuer sich findet, deiner aber schon lange ins Nichts gefuehrt hat. Umzingelt aus allem was dir die Luft zum Atmen nimmt, du willst dein Leben, dein Glueck geniessen koennen, aber alles das was sich in deinem Inneren abspielt macht es unmoeglich, es gibt winzige Sekunden, die dir zeigen wie Leben haette sein koennen, aber leider ist deine Realitaet eine andere. Es steigert deinen Hass ins unermessliche. Hass nichts als Hass auf dich, auf alles was war und dir dein Leben jeden Tag nimmt, was dir alles nimmt. Wie soll man seinem Wichtigsten auf Erden zeigen, dass sie das Wertvollste sind, wenn man sich selbst als Wertlosestes ansieht? Wie lange kann man eine Fassade aufrecht erhalten, hinter der man immer mehr zerbricht, hinter der man als Mensch, der man mal war, nicht mehr zu erkennen ist. Wie fremd kann man sich selbst werden? Du erkennst es, du weisst es schon lange, du hast dir Hilfe gesucht, aber es gibt keine, keine Hilfe, die es schafft alles traumatische, alles pathologische zumindest ertraeglich zu machen. Ich weiss wer ihr seid, aber ich weiss schon lange nicht mehr wer ich eigentlich bin.

Dienstag, 15. August 2017

Gedanken

Das Leben prägt einen. Die vielen schweren Jahre und das Kämpfen prägt einen. Man muss mit so vielem klar kommen lernen, man muss kämpfen lernen, immer wieder aufstehen lernen, stark sein lernen. Das alles prägt einen Menschen viel mehr als es oft den Anschein hat. Ja, man wird stärker, kann kämpfen, steht immer wieder auf, aber alles hat seinen Preis.

Es ist schön zu hören, dass manche Menschen einen bewundern, gerade für diese Stärke, aber alles hat leider auch oft eine negative Seite. Wie oft hat man sich doch hilflos und allein gefühlt, wie oft hatte man keine Kraft mehr um zu kämpfen, wie oft wurde man von fremden Menschen verurteilt. Man würde sich gern fallen lassen, würde gerne ein mal nicht stark sein wollen, würde gerne aufhören zu kämpfen und würde gern aufhören die Anfeindungen und Verletzungen einfach weg zu lächeln, aber man macht trotzdem weiter, für die Anderen, für sein Leben und vorallem für sich. Irgendwann härtet man dagegen ab, irgendwann wurde man sehr kühl Anderen gegenüber. Irgendwann wurde man unnahbar.

Das alles macht einem zu dem Menschen, der man heute ist. Man kann stolz darauf sein nie aufgegeben zu haben, aber irgendwie hat es auch einen sehr bitteren Nachgeschmack. Die Hilflosigkeit, die Angst, die Einsamkeit der letzten Jahre holen einen immer und immer wieder ein. So wird es noch schwerer sich auf Andere einzulassen und man bleibt im Endeffekt doch einsam zurück, mit einem Gefühl von alldem erdrückt zu werden.

Montag, 9. Januar 2017

nicht ich bin falsch.... ihr seid es.....

Ich habe es satt von Leuten behandelt zu werden als wäre ich Dreck. Ich habe es satt von Leuten behandelt zu werden als wäre ich nicht gut genug. Ich habe es satt mich dauernd für irgendwas rechtfertigen zu müssen. Ich habe es satt mich dauernd minderwertig zu fühlen, weil andere Menschen mich behandeln als wäre ich es. Ich habe es satt respektlos behandelt zu werden. Ich habe es satt, dass Leute mich verurteilen ohne mich wirklich zu kennen.

Ich bin ein Mensch. Ich habe Gefühle und ich habe eine Geschichte. Ich habe ein Leben und mein Leben ist um einiges schwerer als das vieler Menschen. Ich gebe mein Bestes um in meinem Leben zurecht zu kommen. Ich habe alles versucht um von euch akzeptiert zu werden. Ich gebe mein Bestes um überhaupt akzeptiert zu werden.

Doch das ist in euren Augen wertlos.

Niemand hat das Recht mich respektlos zu behandeln. Niemand hat das Recht mich zu verurteilen. Niemand hat das Recht mich nieder zu machen, damit ich mich minderwertig fühle.

Ich weiß, dass ich für euch nie gut genug sein werde, dass ihr gern alle zusammen haltet und mich allein da stehen lasst. Aber ich sage euch was, ich bin es gewöhnt alleine zu sein. Egal wie oft ihr mich zu Fall bringt, ich werde wieder aufstehen.

Ich bin ein Mensch mit Gefühlen, einer Geschichte und ich habe es verdient mit Respekt behandelt zu werden. Nicht ich bin falsch, ihr seid es. Nicht ich muss mich ändern, denkt mal drüber nach!